Die erste Mannschaft des BSV Roxel rutscht in die zweite Runde des Floorball-Deutschland-Pokals – im wahrsten Sinne des Wortes. Floorball hat bekanntlich viele Ähnlichkeiten mit dem Eishockey. Der größte Unterschied beider Sportarten ist wohl die Spielfläche – zumindest normalerweise. Das Pokalspiel in Berlin hätte man vielleicht besser mit Schlittschuhen bestreiten können, da der Boden eher einer Eisfläche ähnelte, als einem Hallenbelag. Trotzdem konnten die Münsteraner einen souveränen 23:3 Sieg gegen die Spielgemeinschaft UHC Berlin/VFL Tegel verbuchen.
Juris Krastins feierte am Samstag seinen Pflichtspiel-Einstand als neuer Trainer der ersten Mannschaft. In der ersten Runde des Pokals konnte er auf elf Spieler und eine Spielerin zurückgreifen. Corona-bedingt ging es also nur mit zwei Blöcken in den ersten Wettkampf der neuen Saison. Daniel Gayk und Till Möllmann bildeten das erste Defensiv-Duo, zusammen mit Elias Rensing als Center, Janis Lazdins und Corsin Alpiger vorne. Den anderen Block besetzten Atis Lazdins, Timo Meinhold (beide Verteidiger), Philipp Behne, Leah Bartz und Janek Rottmann. Lukas Welling stand als Allrounder für alle Positionen bereit und Uvis Eglitis war, wie so oft in den letzten Jahren, der sichere Rückhalt zwischen den Pfosten.
Während des Aufwärmens und den ersten Minuten des Spiels wurde schnell die größte Herausforderung des Tages deutlich: der nächste Schritt. Beide Teams, sowie auch die Schiedsrichter, konnten kaum 20 Sekunden laufen, ohne entweder auszurutschen und hinzufallen, oder die staubigen Schuhsohlen an den Stutzen abzuwischen. «Mit Inlinern wäre es heute einfacher gewesen. Oder mit Spikes.», scherzt Lukas Welling. Deshalb setzten sich die Münsteraner die Devise: ganz kurze Wechsel, bloß nicht zu lange auf dem Feld bleiben.
Die Taktik sollte früh Früchte tragen. Till Möllmann eröffnete den Torreigen nach drei Minuten. Nach vier weiteren Toren im ersten Drittel ging es dann mit dem Zwischenstand von 5:0 in die Pause. Zu diesem Zeitpunkt war klar: Roxel ist klar überlegen. «Ich denke dass wir in jedem Spiel an unserem Feintuning arbeiten und immer besser herausgespielte Tore schießen, weniger durch Einzelaktionen. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind», erläutert Philipp Behne. Defensiv wurde wenig zugelassen und Uvis Eglitis konnte die restlichen Schüsse der Berliner entschärfen. Der lettische Goalie erwischte mal wieder einen sehr guten Tag – zwei gehaltene Penaltys sprechen eine deutliche Sprache.
Das zweite Drittel sollte so starten wie das erste: Wieder war es Möllmann, der das erste Tor für den BSV erzielen konnte. «Wir wussten mit dem Feuer auf dem Eis umzugehen.», so Möllmann. Meinhold und Alpiger erhöhten auf 8:0, bevor sich die Berliner das erste Mal auf das Scoreboard eintragen konnten und kurz darauf ein zweites Mal trafen. Janis Lazdins und Philipp Behne machten es direkt im Anschluss zweistellig für Roxel und stellten den alten Abstand wieder her. Den Schlusspunkt des Drittels lieferte Leah Bartz, mit ihrem ersten Tor im Trikot der Münsteraner, sodass es mit 13:2 in den letzten Abschnitt ging.
20 Minuten geprägt von Strafen und dem Überzahl-Spiel wurden genutzt, den Vorsprung weiter auszubauen. Eine Zehn-Minuten-Strafe und eine Rote Karte gaben dem BSV viel Zeit im Powerplay. Deshalb sollte dieses Drittel das torreichste werden: zehn Tore waren es am Ende für Roxel, aber auch die Berliner konnten noch einmal treffen. «Wir haben gutes Offensivspiel gezeigt. Unser Powerplay konnten wir häufig ruhig und strukturiert aufziehen und sind so zum Torerfolg gekommen.», rekapituliert Möllmann.
Der einzige Wermutstropfen des Tages: Janis Lazdins musste im zweiten Drittel verletzt ausgewechselt werden. Noch ist unklar, wie lange er aussetzen muss.
Somit ziehen die Münsteraner sicher mit 23:3 in die nächste Runde des Pokals ein. In der nächsten Runde des Pokals geht es zuhause gegen den TuS Gaarden aus Kiel.
363 Tage – so lange war der letzte Sieg der ersten Mannschaft her. Damals war es auch die erste Runde des Pokals, in der es einen deutlichen Sieg gab. Damit ist die Aufgabe für das nächste Jahr klar: nicht wieder so lange auf den nächsten Sieg warten.