Die erste Mannschaft wagt sich endlich in unbekannte Gewässer. Durch einen deutlichen 15:5 Sieg gegen den TuS Gaarden aus Kiel erreicht der BSV zum ersten Mal die 3. Runde des Floorball-Deutschland-Pokals. Nachdem es in den letzten Jahren nie über die 2. Runde hinausging, besteht nun erstmals die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.

Zehn Tore Differenz sprechen eigentlich eine deutliche Sprache. Dennoch ist die Leistung vom vergangenen Sonntag eher als ´ausbaufähig´ zu beschreiben. Bereits der Start verlief holprig: Ein frühes Powerplay für Münster ging nach hinten los – 0:1 durch einen Konter der Gäste aus Kiel. André Kiethe konnte zwei Minuten später nach Vorlage von Lukas Welling ausgleichen. Nur 20 Sekunden später legte Kiethe dann die Führung durch Daniel Gayk auf. War jetzt der kurze Schreck vor einer möglichen Pokalsensation – die Roxeler gingen als klarer Favorit ins Spiel – verflogen, so ließen trotzdem noch volle Konzentration und Aufmerksamkeit auf sich warten. Die logische Konsequenz: zwei Minuten für Stockschlag auf Münsteraner Seite und der Ausgleich in Unterzahl. Beim Stand von 2:2 ging es mit viel Luft nach oben in die erste Pause. „Die Abstände zwischen Verteidigung und Center waren immer zu groß, besonders wenn wir Druck gemacht haben. Wir haben die Kieler dadurch regelmäßig in unsere Hälfte eingeladen.“, analysiert Kiethe.

Jakub Czerniawski und Jonas Ewering verhindern das Gegentor im Verbund – in diesem Fall auf Kosten eines Penaltys

Nach 18 Sekunden im zweiten Drittel arbeitete Kiethe weiter daran, diesem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Der Spieler des Spiels auf Seiten des BSV konnte nach dem Schlusspfiff starke vier Tore und drei Vorlagen vorweisen. Am Sonntag wurde der gelernte Stürmer wieder vorne eingesetzt, nachdem er in den letzten Jahren ausschließlich als Verteidiger gespielt hatte. „Ich sehe mich schon als Stürmer, würde mich aber auch dem Trainer unterstellen und hinten spielen, wenn ich da mehr helfen kann. So war es in den letzten Jahren schließlich auch.“ Mit der Leistung am Sonntag dürfte er aussagekräftige Argumente geliefert haben.

André Kiethe (von links), Elias Rensing, Lukas Welling und Daniel Gayk beim Torjubel

Das zweite Drittel konnten die Münsteraner nutzen, den Vorsprung entscheidend auszubauen. Fünf Tore in zehn Minuten, sowie weitere vier Tore zum Abschluss des Abschnittes lenkten das Spiel zugunsten des BSV und in Richtung Runde 3. Vor allem offensiv wurde jetzt der Unterschied zu den Kielern deutlich, die jedoch weder an Leidenschaft noch an Spielfreude verloren. Goalie Jakub Czerniawski musste in diesem Drittel nur einmal hinter sich greifen. Der junge Torwart feierte seine Pflichtspiel-Premiere im Tor der ersten Mannschaft. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, mein erstes Pflichtspiel zu bestreiten. Das Spiel lief ab dem zweiten Drittel besser. Ich will im Training und den nächsten Spielen an meiner Konzentration arbeiten.“

Premiere in weiß: Jakub Czerniawski im Tor des BSV

Den komfortablen Vorsprung von 11:3 wusste der BSV im letzten Drittel, das im Vergleich zum zweiten Abschnitt an Fahrt verlor, zu verwalten. Lukas Welling untermauerte seine starke Leistung mit einem Tor. Die Kieler konnten im Schlussdrittel noch zwei weitere Tore erzielen – kurioserweise beide durch Penalty-Schüsse, bei denen Goalie Czerniawski ohne Chance blieb. Weitere Tore erzielten Corsin Alpiger und Atis Lazdins und sorgten damit für den Endstand von 15:5.

Carsten Wolany mit Zug zum Tor

Neben der Freude über den Einzug in die nächste Runde wurden wieder einige Probleme deutlich, an denen die junge Mannschaft arbeiten muss. „Im Spielaufbau sehe ich noch viel Verbesserungspotenzial. Außerdem waren in der Defensive die Lücken zu groß, da müssen wir gemeinsam besser aufrücken und die Räume schließen. Aber wir freuen uns natürlich sehr, dass es für uns in diesem Wettbewerb weitergeht.“, erklärt Carsten Wolany. Auch André Kiethe sieht in der Verteidigung Bedarf: „Unsere Zweikampfführung ließ zu Wünschen übrig. Entweder agieren wir mit dem Körper zu häufig unfair und nehmen Fouls, oder wir gehen ausschließlich mit dem Schläger in den Zweikampf.“

Um tatsächlich das Achtelfinale zu erreichen, muss eine bessere Teamleistung her. Der Gegner steht bereits fest. Die TSV Füchse Quedlinburg spielen in der 2. Bundesliga und sind keine Unbekannten. Letztes Jahr scheiterte der BSV gegen die starke Mannschaft aus dem Harz mit 4:12 in der zweiten Runde des Pokals. In diesem Jahr gibt es jedoch ein Heimspiel für die Münsteraner, und auch wenn die Gäste als Favorit in das Spiel gehen werden, die Chance auf Wiedergutmachung ist da.  

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